Die Arbeit Beinhaarperücke thematisiert die Bedeutung, die wir unserer Körperbehaarung in Hinblick auf Geschlechterklischees und Schönheitsideale zuweisen mit einer Prise Humor. Die Fotografie der Beine einer Frau, die sich mit schwungvoller Bewegung ein Paar transparenter Kniestrümpfe anzieht, kann in Form eines Plakats oder einer Postkarte beinahe als Werbung gelesen werden. Auf dem zweiten Blick wird jedoch ein irritierendes Detail ersichtlich: Bei den Strümpfen handelt es sich um eine Beinhaarperücke aus Schamhaaren. Scham ist, wie der Name schon sagt, nur eines der Gefühle das Menschen unserer Gesellschaft mit ihrer Körperbehaarung in Verbindung bringen können. Die Irritation der Passant*innen deutet auf die gewohnte Leseweise weiblicher und männlicher Körperbilder hin, die stark von Printmedien und digitalen Medien geprägt sind. 

»(…) Aktuelle Körperpolitiken, die Schamhaar verdecken oder entfernen, werden hier ironisch konterkariert, indem genau dieses Haar versetzt und provokativ ausgestellt wird. Der Tabubruch erzeugt ambivalente Gefühle von Befreiung, Abscheu und Attraktion.«
Susanne Wernsing

16-Bogen Plakat, 336×228 cm

https://www.fotogaleriewien.at/ausstellung/propeller-ii/
https://friseum.com/beinhaarperuecke#
https://kuhltour.wordpress.com